Geschichte

Die Geschichte des Unternehmens koziol ist untrennbar mit der Geschichte der Familie Koziol verbunden. Wir zählen unsere Unternehmensjahre seit 1927, das Koziol'sche Unternehmertum in Erbach begann allerdings schon 1912. 

Töpfermeister Bernhard Josef Koziol 

Am 23. März 1912 zog Bernhard Josef Koziol mit seiner kleinen Familie nach Erbach im Odenwald, um dort die gräfliche Kunsttöpferei zu übernehmen. Sein Sortiment umfasste sowohl Gebrauchsgeschirr als auch innovative, dekorative Artikel, die in einem neuartigen Verfahren und mit eigens angemischten Glasuren gebrannt wurden. Die gesamte Produktpalette erhielt zudem ein geschütztes Warenzeichen. 

1927

Am 27. November 1927 gründete Bernhard Koziol, Sohn von Bernhard Josef Koziol, seine eigene Elfenbeinschnitzerei als Ein-Mann-Unternehmen. 
In seiner Schlafkammer schuf er mithilfe einer umgebauten Nähmaschine filigranen Schmuck und Miniatur-Figuren aus Elfenbein. Dies verschaffte ihm einen Wettbewerbsvorteil. 

1930 – 1938

Die Weltwirtschaftskrise 1929 verlangt nach Kreativität und neuen Herstellmethoden. Handgeschnitzter Kunststoff verdrängt schrittweise das teure und rare Elfenbein. Die erste Kunststoff-Spritzgießmaschine im Hause koziol steigert die Produktion um ein Vielfaches und macht Koziol zum Pionier der Kunststofftechnik.
1935 wurde von koziol erstmals Schmuck aus vollsynthetischen Kunststoffen hergestellt. Damals waren die Spritzgießmaschinen eine technische Revolution und wurden, wie alles Unbekannte, zunächst argwöhnisch betrachtet. 
Im Volksmund wurden die Maschinen als „Deiwelsmaschine“ [Teufelsmaschinen] bezeichnet. 

1939 – 1949

Während des 2. Weltkriegs stellt koziol Schmuck her, der im Dunkeln leuchtet, und produziert Millionen von Abzeichen für das Winterhilfswerk. Ende 1940 wird die Produktion von Schmuck endgültig untersagt, es dürfen nur noch kriegswichtige Güter produziert werden.
Nach Kriegsende ist Kunststoffgranulat für die Produktion nicht mehr zu bekommen. Hier hilft Erfindungsreichtumkoziol kauft von der Firma Röhm in Darmstadt Bestände unbenutzter Flugzeugkuppeln aus Plexiglas auf und fertigt daraus Armreifen und Broschen. 

Die erste Traumkugel 1951

1950

Es war 1950, als ein Mann in seinem VW-Käfer durch den verschneiten Odenwald fuhr. Plötzlich blieb er in einer Schneewehe stecken. Als er beim Rangieren durch das Rückfenster schaute, entdeckte er zwei Rehe im Winterwald, der Schnee rieselte sanft auf sie herab. Und weil der Herr in dem Auto Herr Bernhard Koziol war, wurde aus diesem traumhaft schönen Bild die erste Traumkugel der Welt…

1950 – 1965

Die Deutschen entdecken das Reisen. koziol liefert populäre Souvenierartikel wie Broschen, Wandtafeln, Wechselbilderrahmen und Traumkugeln in alle Welt. Die Motivwünsche der Händler gingen meist per Postkarte mit einer Abbildung des jeweiligen Ausflugsziels ein. 

Inspiriert von futuristischen Lebensszenarien aus Amerika hielt sich auch die deutsche Schaffensfreude nicht an Grenzen. Alles scheint möglich: neben Souvenirs fanden auch Haushalts-gegenstände, Spiele und sogar die legendäre den Weg ins koziol‘sche Sortiment 

1966 – 1979 

Deutschland beginnt sich an den neuen Wohlstand zu gewöhnen. Das Bedürfnis nach Gemütlichkeit und die Freude über die wiedergewonnene Freiheit finden in Form des Partykellers ihren Weg in die Alltagskultur. Gute Laune ist angesagt: Beatniks, Hippies und Gammler irritieren die Spießergesellschaft. 

Die 70er traten an mit Flokati, Glitzer-Disco-Kugel und Accessoires für die Hausbar, Vasen in Porzellanoptik und sinnigen Spruchtafeln. 

1980 – 1990

Mit dem Beginn des neuen Jahrzehnts übernehmen die Söhne Stephan und Bernhard Koziol jun. die Firma. Sie stellen das Produktsortiment radikal um und sprechen damit ein junges, dynamisches Publikum an. Sie setzen zielsicher auf Best of Kunststoff, Design und Kunst.
Das weltweit erste CD-Regal MANHATTAN TOWER, die verrückte Kühlbox BIG BANANA und die bis heute begehrte HERZ-Kollektion waren die damaligen Verkaufsschlager. 

1990 - 2005

In den Neunzigern lehrt koziol den Spülbürsten das Stehen und neben Tim & Tweetie bevölkern sehr schnell weitere eigenwillige Charaktere das Sortiment. Die figürlichen Produkte begeistern auf den ersten Blick und erobern weltweit neue Fans. Neben Produkten für das Zuhause wird die Produktpalette um Leuchten und Raumteiler für professionelle Anwendungen erweitert.

Heute 

koziol ist die Nachhaltigkeitsmarke. In den vergangenen neuneinhalb Jahrzehnten hat sich das Unternehmen mit Pioniergeist und Mut mehrfach selbst neu erfunden. Nachhaltigkeit war und blieb dabei jedoch immer ein Kernwert der Marke, denn seit der Gründung wird ausschließlich am Firmenstandort in Erbach/Odenwald produziert. Das Wort Heimat ist bei koziol viel mehr als Gefühl, es ist die Verantwortung für Mensch und Natur. 

Der hochmoderne Maschinenpark ermöglicht eine energieeffiziente und umweltschonende Fertigung im eigenen Haus, alle Materialien und Produkte sind zertifiziert, sämtliche Prozesse werden regelmäßig auditiert und kontinuierlich überwacht.

Mit Daniel Koziol ist 2014 die dritte Generation in
die Geschäftsführung eingestiegen.